Die neue Autodesk Moldflow 2024 Version bietet viele Neuerungen im Bereich der Verzugsoptimierung mit dem neuen, auf realen Schwindungswerten basierenden Modell STAMP für 3D, einigen weiteren Verbesserungen der Verzugsanalysen in Dual Domain, sowie der brandneuen Montageanalyse, also der Verzugssimulation im realen Einbau.

Moldflow 2024 bietet ein völlig neues 3D Schwindungsmodell, Verzug im Montagezustand, neue Ergebnisdarstellungen und vieles mehr

In Moldflow 2024 wurden bedeutende Verbesserungen eingeführt, darunter ein flexibleres Installations- und Lizenzmanagement, eine eigenständige Materialdatenbank-Aktualisierung für regelmäßige Materialupdates, sowie eine optimierte Benutzeroberfläche mit deutlich erhöhter Stabilität. Generelle Solver-Updates verbessern die Genauigkeit der Verzugs-Prognosen und die 3D-Simulation wurde durch das komplett neue STAMP-Modell in Moldflow Insight präziser. Diese Version zielt darauf ab, die Effizienz, Genauigkeit und Benutzerfreundlichkeit von Kunststoffspritzguss-Simulationen weiter zu steigern.

Die neuen Features in Moldflow Insight 2024

Assembly Analysis (Montageanalyse)

Die „Assembly Analysis“ (Montageanalyse) ist ein Prozess in der Konstruktion, bei dem die Wechselwirkungen und Interferenzen zwischen verschiedenen Bauteilen oder Komponenten einer Baugruppe untersucht werden. Durch die Möglichkeit, spätere Einbausituationen durch Einspannungen zu simulieren, wird in Zukunft auch die Darstellung des Verzugs optimiert.

STAMP-Modell in 3D

Das neue STAMP-Modell in Moldflow Insight 2024 ist eine Neuerung, die darauf abzielt, die Genauigkeit der 3D-Verzugsanalyse zu verbessern. Es nutzt vorhandene gemessene Material-Schwindungsdaten (analog zu CRIMS aus der DualDomain-Analyse), um die mechanischen Eigenschaften wie E-Moduln, das Poisson-Verhältnis und den thermischen Ausdehnungskoeffizienten (CTE) zu kalibrieren. Durch diese Kalibrierung können anisotrope mechanische Eigenschaften genauer berechnet werden, was zu präziseren Ergebnissen bei der Vorhersage von inneren Spannungen und Verzügen in spritzgegossenen Bauteilen führt. Das STAMP-Modell ist speziell auf thermoplastische Materialien beschränkt, für die gemessene Schwindungsdaten vorliegen.

Realtime Materialdatenbank

Die Materialdatenbank wird nun unabhängig von der Software aktualisiert, was es ermöglicht, die Datenbank regelmäßig zu aktualisieren, ohne eine vollständige Softwareaktualisierung durchführen zu müssen. Damit wird die Datenbank nun permanent auf dem neuesten und universellen Stand gehalten und bald auf 13.000 Materialdatensätze anwachsen. Es steht nun auch eine neue Version der Moldflow Datafitting-Software für diejenigen zur Verfügung, die mit Datenanpassungen von Materialien arbeiten.

Optimierung des Molding Window und der automatische Einspritzzeit

Insbesondere die Standardwerte für das Molding Window Analysis-Tool für realistischere Prozesseinstellungen wurden optimiert, sowie eine Anpassung des Algorithmus für genauere automatische Einspritzzeiten.

Berücksichtigung anisotroper Viskosität & Wärmeleitfähigkeit

Berücksichtigung der anisotropen Wirkung der Faserausrichtung auf die Polymerwärmeleitfähigkeit und Rheologie in 3D-Analysen.

Nadelverschlüsse für 3D-Elemente

Von nun an werden keine Beam-Elemente mehr benötigt, um Einstellungen für Nadelverschlussdüsen zu vergeben. Diese können nun auch an 3D-Elementen zugewiesen werden. Somit werden auch Sonderkanalgeometrien wie ovale Heißkanaldüsen deutlich genauer simuliert werden.

Weitere Features in Moldflow 2024

Negative Einfallstellen in 3D Berechnungen

In Moldflow Insight 2024 können von nun an auch negative Einfallstellen (Beulen, Prägelinien) dargestellt werden. Neben den tatsächlichen Einfallstellen, kann das z.B. bei Überladung ein wichtiges Ergebnis sein.

Technologieoptimierung für Kernversatz

Für Kernversatzanalysen sind nun auch anliegende oder in Kontakt stehende Kerne simulierbar. Wie im Beispielbild wird so eine Durchdringung nicht mehr möglich sein, die Einlegeteile oder Kerne beeinflussen sich nun gegenseitig – so wie in der Realität!

Noch bessere Ergebnisdarstellungen

In der Ergebnisdarstellungen kamen in den vergangenen Jahren weitere Darstellungsoptionen und Farbeinstellungen. Mit der neuen Version kommen nun auch Histogramme hinzu. Wie im Beispielbild ist damit z.B. die Darstellung der plastischen Seele erheblich verbessert.

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Was bedeutet eigentlich ‚Named User Lizenzen‘ in Moldflow?

Moldflow Adviser

  • Personenbezogene Lizenzen (account based)
  • Unlimitierter Accountwechsel möglich
  • Volle Adviser Ultimate Ausbaustufe
  • Zusätzliche Fusion 360 + Simulation Extension Lizenz inklusive
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Moldflow Insight

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Alle Neuerungen im Überblick:

  1. Installations- und Lizenzmanagement:
    • Neue Installationsschritte, die den Benutzer nach dem Lizenztyp fragen.
    • Netzwerklizenz-Manager (NLM) wurde auf Version 11.18 aktualisiert und muss vor der Installation von Moldflow 2024 aktualisiert werden.
  2. Materialdatenaktualisierungen:
    • Die Materialdatenbank wird nun unabhängig von der Software aktualisiert, was es ermöglicht, die Datenbank regelmäßig zu aktualisieren, ohne eine vollständige Softwareaktualisierung durchführen zu müssen.
    • Neue Version der Moldflow Datafitting-Software für diejenigen, die mit Datenanpassungen von Materialien arbeiten.
  3. Benutzeroberflächenaktualisierungen:
    • Aktualisierung der Study Duplication-Funktion zur Verbesserung der UI-Stabilität und Minimierung von Datenkorruption.
    • Unterstützung für die neuesten Versionen von Moldflow-Ergebnisdateien in Moldflow Communicator.
  4. Solver-Updates:
    • Verbesserungen an der Dual Domain Warpage Prediction für genauere Ergebnisse.
    • Sinkmarkenprognosen für 3D-Simulationen erfassen jetzt negative Sinkmarken.
    • Aktualisierte Standardwerte für das Molding Window Analysis-Tool für realistischere Prozesseinstellungen.
    • Verbesserte Genauigkeit bei der Berechnung thermischer Ausdehnungskoeffizienten für Verbundwerkstoffe mit anisotropen Matrixeigenschaften.
  5. Moldflow Insight 2024-Spezifische Updates:
    • Einführung des STAMP-Modells für eine präzisere 3D-Warp-Analyse unter Verwendung von gemessenen Material-Schrumpfungsdaten.
    • Verbesserte Core Shift-Analyse für die Vorhersage von Bewegungen bei Kontakt zwischen Formeinsätzen.
    • Hinzufügen von „Hot Gate“ -Eigenschaft zu 3D-Tetraederlementen.
    • Einbeziehung von physikalischen Treibmitteln in den Schaumformprozess für chemisches Formen.
    • Berücksichtigung der anisotropen Wirkung der Faserausrichtung auf die Polymerwärmeleitfähigkeit und Rheologie in 3D-Analysen.
    • Neue Visualisierungsoptionen wie Deviation From Part Design und Histogramm Plot für bessere Analysemöglichkeiten.